Es war schon irgendwie etwas Besonderes, mal wieder etwas zu machen, dass ich in der Form noch nicht gemacht hatte.
Eigentlich steht dieses Jahr voll im Zeichen des Radfahrens und ein bisschen Triathlon auf kurzen Distanzen. Da passt so ein Marathon irgendwie gar nicht in die Vorbereitung.
Es war ein Überbleibsel aus Corona, dass dachte ich zumindest. Als ich recht weit in der Vorbereitung war, stellte ich fest, es war doch kein Überbleibsel, weil ich mich für die Rückzahlung entschieden hatte.
Jetzt war ich aber soweit in der Vorbereitung, da wollte ich ihn dann auch machen.
Grundsätzlich lief die Vorbereitung ohne besondere Probleme. Der längste Lauf war dabei ein 3:30 h /30 km Lauf auf Amrum.
Am Samstag machten Ulrike und ich eine ausgedehnte Tour mit dem Motorrad nach Würzburg. Ziel war es die Startunterlagen abzuholen und Ulrike ein bisschen von Würzburg zu zeigen. Während meiner VCS Zeit war ich häufiger war.
Es war schön und wir genossen es. Würzburg hat eine tolle Altstadt.
Das Abholen ging flott und ohne besonderes warten. Mich wunderte etwas die ziemlich niedrige Startnummer 385.
Am Sonntag, um 6:05 ging es los. Dort angekommen haben wir das Rad für Ulrike ausgeladen und machten uns auf den Weg zum Start (Congresscentrum). Nach wenigen Metern fing es an zu regnen. Nochmal auf die Toilette scheiterte an der Schlange, die war so lang, dass ich dann nicht mehr rechtzeitig zum Start gekommen wäre.
Der Tag fing also schon richtig gut an.
Zwischendurch entschied ich mich doch mit der Jacke zu starten. In der Startaufstellung ging auf einmal mein Brustgurt auf. Schwierig unter einem Kompressionsshirt (wegen der Fettschürze) das mal schnell zu richten. Ich musste mich also fast ganz ausziehen.
Da der Regen aufgehört hatte blieb die Jacke dann doch aus. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellte.
Große Ziele hatte ich nicht, vor allem einigermaßen gut ankommen war das Ziel. Dabei machte ich mir vor allem Gedanken um die Knie. Die sollten es aber am besten wegstecken. Ganz im Gegensatz zum Rest des Körpers.
Als ich mit der Planung anfing war eine Zielzeit unter 5 Std toll. Später wurde dann daraus 4:45 wäre toll und irgendwann kam ich auf die Idee, vielleicht schaffe ich sogar um 4:30. Zumindest sagte mir Lauftipps.ch, das es möglich wäre.
Kurz vorm Start erspähte ich noch eine freies Dixi direkt an der Startaufstellung und nutze die Chance für ein schnelles kleines Geschäft. Dass ich mir da nicht mehr Zeit genommen habe sollte sich später rächen.
Beim Start hielt ich mich bei den Sub 4:30 Paceläufern auf. Trotz meiner “ 2km laufen 1 m gehen Strategie“ bleib ich lange bei diesen.
Bald sollte ich merken, was Rene mit hügelig meinte, ich hatte sie mit flach abgetan.
Es war wellig, mit dem Rad hätte ich es einfach überrollt, aber beim Laufen machte es sich doch bemerkbar. Bald musste ich wieder und hatte Ich hatte etwas Schwierigkeiten auf der Strecke, ein freies Dixi zu erwischen.
Bis zum Halbmarathon war ich dann gut auf Kurs unter 6:30/km – 4:35 h gesamt.
Allerdings wurde mir da die niedrige Startnummer klar. Schlagartig gab es keine Mitstreiter mehr in Sichtweite und ich musste den Rest fast alleine alleine Laufen.
Es wurde immer schwerer das Tempo zu halten.
Von der angekündigten tollen Stimmung war schon bei der ersten Runde kaum etwas zu merken. Bei der 2. Runde gar nichts mehr. Das war bei den Braunschweiger Lauftagen mehr Stimmung an er Strecke, ohne viel Bands.
Waren bei der 1. Runde gefühlt nicht alle angekündigten Bands auch wirklich da, bauten einige davon in der 2 Runde schon ab oder hatten schon abgebaut. Die 2. Runde hätte ich auch zuhause laufen können, der Unterschied war kaum bemwerkbar. Darüber war ich ziemlich enttäuscht, weil gerade in der 2 Runde hätte ich die Unterstützung gebraucht. Die gab mir ab km 33 dann Ulrike.
Ab km 30 war das Tempo nicht mehr zu halten und ich wurde immer langsamer und Ulrike ziemlich konstant bei mir und lieferte mir wertvolle moralische Unterstützung.
Zum Ziel hin wurde es immer schlimmer und ich erreichte ziemlich Mühsam das Ziel. Einen Starter, den ich 500 m vor dem Ziel noch überholte, war doch gut 150 m vor mir im Ziel, so stark brach ich zum Ende hin ein.
Im Ziel angekommen ging es mir so schlecht, wie gefühlt nie zuvor bei einem Finish.
Von oben nach unten:
Der Kopf war leer, Schultern taten etwas weh, die untere Bauchmuskulatur schmerzte ordentlich und tiefer abwärts ging dann gar nichts mehr. Egal ob Gesäßmuskel , Oberschenkel, Wade Fußgelenk, alles tat höllisch weh und nahm mir ein wenig die Freude am Finish.
Aber ich weiß ja, beim 2. mal ist es nur halb so schlimm. Daher dauerte es nicht lange, bis die Frage bewegt wurde, wann und wo laufe ich Sub 4:30 ;-).
Hannover ich Komme….